Top 3 Kriterien der Arbeitgeberattraktivität: Ein persönlicher Erfahrungsbericht

Vor einigen Jahren konnte ich mich im Recruiting vor Bewerbungen kaum retten und war stundenlang damit beschäftigt, die richtigen und passenden Kandidaten für unser Unternehmen auszuwählen.

Heute haben sich die Zeiten geändert. Über den Fachkräftemangel muss ich Ihnen wahrscheinlich nichts mehr erzählen, ich denke, davon haben Sie bereits gehört. Nichts ist aktuell wichtiger, als Mitarbeiter zu finden und zu binden, damit man seine Dienstleistungen oder seine Produkte überhaupt anbieten kann. 

Die Kandidaten müssen sich nicht mehr bei uns als Unternehmen bewerben, sondern wir uns als Unternehmen bei den Kandidaten. Also habe ich jetzt nicht mehr jeden Morgen die Auswahl aus Hunderten von Bewerbungen, aber der Kandidat eine Fülle von Anfragen durch Unternehmen und Dienstleistern bei XING oder LinkedIn. In den aktuellen Zeiten ist es extrem wichtig, dass sich Unternehmen mit den auf die Bewerberzielgruppe passenden Attributen im Jobmarkt positionieren und somit attraktiv für Arbeitnehmer sind.

Zukünftig werde ich als Personalexpertin in der neu geschaffenen Themenkategorie Personalmarketing in unserem Ratgeber-Blog schreiben und Sie über Neuigkeiten informieren sowie mit Trends und Tipps rundum dieses wichtige Thema versorgen. In meinem ersten Beitrag geht es um die Top 3 Kriterien der Arbeitgeberattraktivität.

Stellen wir uns einmal selbst folgende Fragen:

  • Was macht für mich im Jahr 2022 einen Arbeitgeber attraktiv?
  • Was muss der Arbeitgeber bieten, damit ich mich für ihn entscheide und auch gerne dort bleiben möchte?

Diese Fragen habe ich in den letzten Monaten auch vielen Kandidaten gestellt, und daraus meine persönlichen TOP 3 Kriterien herausziehen können, die ich Ihnen heute gerne vorstellen möchte:

Top 3 Kriterien der Arbeitsgeberattraktivität

Bild: Top 3 Kriterien der Arbeitgeberattraktivität

1. Die Benefits – von Arbeitszeiten bis zu Weiterbildungen

Die meistens Kandidaten fragen mich nach Benefits. Wie viele Urlaubstage gibt es? Habe ich Weiterbildungsmöglichkeiten? Gibt es Home-Office und flexible Arbeitszeiten? Wie sieht es mit Fitnessstudio, Hunde, Kantine, JobRad, Vergünstigungen, betriebliche Altersvorsorge, Sabbatical, Arbeitszeitmodelle á la Work-Life-Balance und Teamevents aus.

Das ist nur eine kleine Auswahl an Benefits, die heutzutage bei den verschiedensten Arbeitgebern sehr sichtbar platziert werden.

Seit der Pandemie und der Möglichkeit, komplett remote zu arbeiten, hat sich der Wettbewerb verschärft. Nun konkurrieren wir nicht nur mit den Unternehmen in unserer Umgebung, sondern auch bundesweit.

Es gibt zahlreiche Benefits die Sie als Arbeitgeber anbieten können. Behalten Sie jedoch Ihre eigene Zielgruppe bei der Auswahl im Fokus. Denn so wie sich die Kandidaten aus den verschiedenen Branchen unterscheiden, verhält es sich natürlich auch mit deren Bedürfnissen.

Sie können sich von Ihren Wettbewerbern oder Unternehmen in Ihrer Umgebung durchaus inspirieren lassen. Aber letztendlich sollten Sie sich ganz genau überlegen, was Ihre Zielgruppe braucht und was Sie als Unternehmen anbieten können. 

Wichtig ist es, dass man den Stellenwert seiner Mitarbeiter erkennt und sich um diese kümmert. Es müssen nicht immer die größten bzw. kostenintensivsten Benefits sein, aber Sie sollten Ihren Mitarbeitern zeigen, dass sie wichtig sind und dass man sich bemüht, die bestmöglichen Arbeitsbedingungen für sie zu schaffen.

 

2. Das faire Gehalt

Auch das Thema Gehalt ist in 2022 sehr präsent. Alles wird teurer und viele Preise explodieren, deshalb ist es umso wichtiger, seinen Arbeitnehmern ein faires Gehalt zu zahlen. Nicht nur damit Kandidaten ins Unternehmen kommen, sondern vor allem auch bleiben.

Informieren Sie sich, was Ihre Konkurrenz tut und versuchen Sie nicht Ihre Arbeitnehmer an letzter Stelle zu berücksichtigen oder klein zu halten. Das kann womöglich fatale Folgen haben. Denn Fakt ist, dass fast jedes Unternehmen Mitarbeiter sucht und gute Mitarbeiter sich mittlerweile aussuchen können, wo sie arbeiten möchten.

Am Ende ist es so, dass nicht jeder Arbeitnehmer ausschließlich geldgetrieben ist. Es spielen auch andere Themen eine entscheidende Rolle. Nichtsdestotrotz sollten Sie das Thema ernst nehmen und versuchen, ein Zeichen zu setzen.

 

3. Die Bedeutung der Unternehmenskultur

Gehen wir einmal weg von den materiellen Themen. Es geht heutzutage nicht nur ausschließlich um Geld und Benefits. Auch das ganze „Drumherum“ ist sehr wichtig.

Viele Kandidaten fragen mich, in welche Art von Unternehmen sie eintreten würden.

Themen wie u.a. Dresscode, Duz-Kultur, Führungskultur, Art der Kommunikation, Organisationsform, Werte oder auch Arbeitsumgebung sind von großer Bedeutung.

Es ist sehr wichtig zu zeigen, wie Ihr Unternehmen von innen heraus agiert. Zeigen Sie Einblicke in Ihre Unternehmenskultur auf den sozialen Netzwerken und kreieren Sie so einen Bezug für Ihre Kandidaten und Mitarbeiter.

Zeigen Sie, wer Sie sind und wofür Sie (ein)stehen, denn auch das können wichtige Kriterien sein, um bei einem Arbeitgeber zu einzusteigen bzw. zu bleiben. 

Prüfen Sie, ob diese Themen bereits umgesetzt und integriert wurden oder ob Sie noch an Ihrer Arbeitgeberattraktivität arbeiten müssen. Mit diesem kleinen Denkanstoß hoffe ich, können Sie – falls notwendig – an den richtigen Stellschrauben drehen. Denn es gibt aktuell nicht viel Schlimmeres, als dass Mitarbeiter abwandern und offene Stellen nicht besetzt werden und somit Dienstleistungen oder Produkte nicht angeboten werden können.

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